Bei der Arbeit im bildnerischen Wirken kam immer wieder das Verlangen,
die eine oder andere Vorstellung
nicht in der plastischen
Form, sondern ineiner farbigen Vortragsweise verwirklicht zu sehen.
Auf
mich zukommende
Imaginationen aus einer Empfindungsvorgabe, die mehr der
farbigen
Erlebniswelt angehört, drängten zunehmend zur graphischen bis
farbigen
Gestaltung.
Im Drucken mit farbig präparierten Holzplatten
eröffnete sich
mir ein reiches Spektrum
neuer Möglichkeiten, die über
ein Jahrzehnt
hinaus mein Schaffen erweitert und bereichert haben.
Der Anblick vom
Querschnitt eines Baumes, einer Baumscheibe,
mit demBild ihrer zentrierenden Jahresringe
hat mich nachhaltig
beeindruckt und zu
immer neuen Bildvorstellungen geführt.
In dieser von der Natur gegebenen
radialen Form liegt die Besonderheit, dass sie, geradezu zu einem
Schlüssel werdend,
selbständig sich erneuernd
meine Arbeit immer
wieder inspiriert hat. Aus den Versuchen und Erfahrungen
ist letztlich
nicht nur der Druck einer Baumscheibe hervorgegangen, sondern es hat
sich mir
völlig neue Seite der Holzdrucktechnik eröffnet,
die mich während der 70er bis in die 80er Jahre beschäftigt hat.
Im
ständigen sich gegenseitigen Beleuchten, Befruchten sind nicht selten
die beiden
Arbeitsweisen —
das plastische und das graphische Gestalten
— zu einem
anregenden, sich ergänzenden Zusammenspiel geworden.
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